Einrichten & gegenseitiges kennenlernen

Am Montagmorgen startete die viertägige Bootsreise von Flores nach Lombok. Wir lernten die anderen vier Passagiere, ein Paar aus Frankreich auf Hochzeitsreise und zwei Engländerinnen, Mutter und Tochter, kennen und richteten uns ein wenig auf dem Deck ein. Das Boot ist für 20 Passagiere ausgestattet, doch da die meisten Reisenden die umgekehrte Richtung bevorzugen, hatte es mehr als genügend Platz für uns.

Eindrückliche Komodo-Warane

Am erstes steuerten wir die Inseln Komodo und Rinca an. Nur dort leben die gefährlichen Komodowarane, welche mit ihren giftigen Zähnen Kleintiere, aber auch Rehe und Büffel töten, um diese dann liegen und verrotten zu lassen. Später kommen sie zurück und verschlingen die Aaskörper. Schon einige Male haben Menschen die träge wirkenden Tiere unterschätzt und dies mit ihrem Leben bezahlt. Da gerade Brutzeit war, zogen sich die Weibchen in die abgelegenen Teile der Insel zurück und die meisten Männchen folgten ihnen gemächlich. Doch wir hatten Glück und konnten auf Rinca verschiedene Tiere beobachten, geführt von einem Reiseleiter und mit viel Respekt. Es war eindrücklich, den seltenen Tiere zu begegnen.

wunderschöne Unterwasserwelt

Nach einem sättigenden Mittagessen packten wir unsere Schnorchel-Ausrüstung und sprangen am pink beach ins Wasser. Die Unterwasserwelt zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Farbige Fische, eine schwimmende Muräne, gesunde Korallen und strahlende Seesterne konnten wir bestaunen und da das Wasser angenehm warm war, gingen wir erst wieder an Bord als die Crew uns für die Weiterfahrt rief. In der ersten Nacht ankerten wir mit anderen Booten in einer nahen Bucht.

trauriger Vorfall in der Nacht

Als es um zwei Uhr Morgens auf einmal laut wurde, dachten wir zuerst, die Crew hatte zu viel getrunken. Doch als jemanden herzzerreissend zu weinen und schreien begann, wussten wir, da stimmt etwas nicht. Da die vier miteinander verwandten Crew-Mitglieder kein Englisch konnten, holten sie am nächsten Morgen einen Übersetzer und informierten uns, dass der Sohn der Captain in der Nacht bei einem Motorradunfall gestorben ist. Eigentlich standen zwei weitere Ausflüge auf dem Programm, doch so entschieden wir uns, direkt weiter zu fahren, dass der Captain so schnell wie möglich nach Hause zu seiner Familie kann. Also tuckerten wir die nächsten 22 Stunden Richtung Lombok. Die Stimmung war verständlicherweise sehr angespannt und traurig, und da starker Wellengang herrschte, wurden die anderen vier Mitreisenden seekrank und zogen sich zurück. Alexander und ich schauten stundenlang auf den Horizont und versuchten uns abzulenken. Dabei sahen wir viele fliegende Fische und auch Delfine begleiteten uns mehrmals. Zudem konnten wir wieder einen wunderschönen Sonnenuntergang geniessen.

Schnorcheln & Bootswechsel

Am nächsten Morgen erwachten wir geankert vor einer schmalen Bucht. Zwei Mitglieder der Crew führten uns durch den Dschungel zu einem Wasserfall, wo wir uns wieder einmal mit Süsswasser waschen konnten und an Lianen schwangen. Zurück beim Boot packten wir Taucherbrille und Schnorchel und entdeckten im angenehm warmen Wasser unter einem Stein einen riesigen Kugelfisch. Die Ablenkung tat uns allen gut. Kurz nach dem Mittagessen ankerte ein weiteres Boot neben uns. Nach einer herzlichen Verabschiedung konnte die Crew endlich nach Hause zu ihren Familien und wir tuckerten mit dem anderen Boot weiter. Nach einer kurzen Fahrt legten wir an einem einsamen Strand an, machten ein grosses Feuer im Sand und genossen einen weiteren traumhaften Sonnenuntergang.

Von Lombok zurück nach Bali

Am nächsten Mittag kamen wir in Lombok an und teilten uns mit den Franzosen ein Taxi bis zum Hafen auf der anderen Seite der Insel. Von dort aus fuhren wir mit dem Speedboot zurück nach Bali und dann noch mit einem Bus wieder nach Canggu, wo wir zwei Monate vorher unsere Indonesien-Reise gestartet haben. Als wir endlich in unserer Unterkunft ankamen, waren wir fix und fertig und legten uns nach einer langen, heissen Dusche ins Bett.