Bei unseren Recherchen sind wir immer wieder über Cameron Highlands gestolpert. Ein Ort in der Mitte des Landes, der aufgrund der Höhenlage von circa 1500 Metern ein angenehm kühles Klima von tagsüber ungefähr 20 bis 25 Grad Celsius bietet und vor allem für seine malerischen Teeplantagen bekannt ist. Neben dem Tourismus, der eine der wichtigsten Einnahmequellen darstellt, ist das Gebiet landwirtschaftlich sehr von Bedeutung. Aufgrund der relativ kühlen Witterung gedeihen in den Cameron Highlands andere Pflanzen als sonst in Malaysia. Neben Erdbeeren, Spargel, und Blatt- und Kohlgemüse wird vor allem und überall Tee angebaut. Die Fotos sahen vielversprechend aus, also fingen wir zu planen an. Zum Glück hatten wir mindestens unsere langen Trainerhosen dabei, da wir sonst nur für warme Temperaturen gepackt hatten. Denn schnell wurde uns klar, da herrschen wirklich andere Temperaturen. Die Hotel profilieren sich nicht mehr mit vorhandenen Klimaanlagen, sondern mit Heizungen in den Zimmern.

Anreise nach Cameron Highlands

Da wir früh von der Insel Langkawi losmussten, buchten wir schon am Vortag ein Taxi und wurden um sieben Uhr abgeholt. Als wir am Vortag an einem Touristen-Stand das Fahrzeug buchten, trug die Frau welche uns beriet ein Kopftuch, als diese uns dann am Morgen abholte, erkannten wir sie fast nicht ohne dieses. Sie fuhr uns zum Fährenhafen und gab uns noch einige Tips, wobei sie immer im Auto blieb, sodass niemand ausser uns sie ohne Kopftuch sah. Um acht bestiegen wir die Fähre und eine gute Stunde später waren wir wieder auf dem Festland. Nach zwei weiteren langen Busfahrten kamen wir nach zwölf Stunden Reise um 21 Uhr völlig müde vom nichts machen und vielen Bus fahren in Tanah Rata an. Dem bedeutendstem Ort Cameron Highlands, dessen Orte alle an einer kurvigen Strasse liegen. Zum Glück fanden wir unser Guesthouse schnell und es hatte sogar ein eigenes geöffnetes Restaurant, wo wir noch etwas assen bevor wir ins Bett fielen.

steile Wanderung im Dschungel

Am nächsten Morgen planten wir beim Frühstück unsere Wanderung für den Tag und stellten uns danach an die Strasse. Da hier kein öffentllicher Verkehr, abgesehen von den Fernbussen vorhanden ist, wollten wir es mit stöppeln probieren, da der Ausgangspunkt der Wanderung im nächsten Dorf liegt. Alexander wollte schon nach zehn Autos aufgeben und ein Taxi nehmen. Doch ich blieb hartnäckig und zwei Autos später wurden wir von einem malaysischen Ehepaar, dass in Kuala Lumpur wohnt, mitgenommen. Da von der neuen Regierung nach den gewonnenen Wahlen das Wochenende landesweit um zwei Tage verlängert wurde, haben sie einen Ausflug hierhin gemacht. Die beiden waren sehr interessiert und haben uns an unseren Wunschpunkt gefahren. Von dort aus spazierten wir noch 10 Minuten einer Strasse entlang bevor wir uns auf die Suche nach dem Start der Wanderung machten. Den hier gibt es keine Wegweiser wie wir es uns gewöhnt sind, sondern nur einen unauffälligen Trampelpfad der in den Wald führte. Zum Glück hatten wir vorher die Karten der Wanderung auf unser Natel geladen. Schnell führte der Weg steil den Berg hinauf und einige Male waren wir echt nicht mehr sicher, ob wir noch richtig unterwegs waren. Wir kletterten an Wurzeln hoch, sprangen über Matschlöcher, da es in der Nacht geregnet hatte und krochen unter Baumstämmen hindurch. Einmal konnten wir einen kurzen Blick auf die Aussicht erhaschen, bevor der Trampelpfad wieder in den dichten, steilen Dschungel führt. Es war echt ein Abenteuer und weit und breit keine anderen Leute. Nach gut zwei Stunden standen wir auf dem Gipfel ohne Aussicht und machten uns nach einer kurzen Pause auf den Weg der Strasse entlang wieder nach unten. Schon bald kamen uns einzelne Autos und Motorräder entgegen, und da mein Knie beim runterlaufen wieder einmal anfing zu schmerzen, stöppelten wir wieder. Auch hier wurden wir trotz schmutzigen Schuhen und verschwitzten Kleider schnell mitgenommen. Die beiden Einheimischen waren auf dem Weg zu einer Erdbeerfarm und wir durften bis dorthin mitfahren. Auf dem Weg dahin sahen wir die eindrucksvollen Teeplantagen zum ersten Mal und wir beschlossen, am nächsten Tag einen Roller zu mieten und hierher zurückzukommen. Von der Erdbeerfarm stöppelten wir ein weiteres Mal zurück nach Tanah Rata und machten uns nach einem reichhaltigen indischen Zmittag einen gemütlichen Nachmittag.

Teepflanzen bis an den Horizont

Am nächsten Morgen mieteten wir wie geplant einen Roller und machten uns auf den Weg zu einer der vielen Teeplantagen. Wir fuhren an den obersten Punkt der Plantage und konnten von dort aus die Pflücker bei ihrer Arbeit beobachten. Jede Pflanze wird alle vier bis sechs Wochen mit einer speziellen Schere geerntet und die Arbeiter werden pro Kilo bezahlt. Dementsprechend war das Arbeitstempo für Asien sehr hoch. Wir genossen die spezielle Aussicht und machten viele Fotos von verschiedenen Perspektiven und Plätzen. Es war echt einzigartig und so anders als alles, was wir bis jetzt gesehen haben. Da genau an diesem Tag das Restaurant der Plantage geschlossen war, waren auch nur wenige Leute unterwegs. So konnten wir aber auch die Schattenseiten entdecken, indem wir Arbeiter vollbeladen mit ganzen Tanks von Pestiziden und Herbiziden gesehen haben, welche die Gifte versprühten. Nach einem leckeren Mittagessen haben wir am Nachmittag noch eine weitere kleinere Plantage besucht und sind durch die Teesträucher gestreift.

Schlussendlich hatten wir total Glück mit dem Wetter, nur ein wenig Regen in der Nacht und die langen Trainerhosen brauchten wir nur zum schlafen.

Am nächsten Morgen stiegen wir schon wieder in der Bus, weiter gings nach Kuala Lumpur, die Hauptstadt des Landes. Von dort aus flogen wir auch schon weiter nach Bali, Indonesien. Wir hatten uns lange überlegt, noch länger in Malaysia zu bleiben, aber da das Festland vor allem noch weitere Städte zu bieten hat und wir uns in der Natur am wohlsten fühlen, entschieden wir uns dagegen.