Wir sind bereits in Bangkok, alles wirkt noch wie in einem Traum. Nach den letzten stressigen Tagen können wir es kaum fassen. Der Abschied ist uns nicht leicht gefallen, zu wissen, dass man die engsten Freunde und die Familie für eine lange Zeit nicht mehr sieht, zwingt einem nochmals alles aufzusaugen und macht den Abschied um einiges intensiver.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei all unseren Freunden und der Familie bedanken. Nur Dank eurer Unterstützung konnten wir die letzten Tage überstehen. Wir wurden mit viel Liebe, leckeren Mahlzeiten und hilfreichen Hinweisen unterstützt. Vielen Dank, Ihr seid die Besten!
Nun aber zu den ersten Schritten nach der Passkontrolle:
Beim Check-In wurden wir auf die Notausgang-Sitze umgebucht. Im Flugzeug wurde schnell klar, dass diese neuen Plätze super sind, unsere langen Beine konnten wir voll durchstrecken. Später hat sich dann gezeigt, dass die Sitze nicht das Highlight der Platzänderung war. Mit Rückenwind dauerte der Flug nur ca. 9 Stunden (anstatt 10.5 -11 Stunden). War ja klar, dass Pascale zuerst einmal schläft. Da ich leider fast nie einschlafen kann in Bus, Zug und Schiff, hatte ich etwas Zeit den ganzen Trubel zu verarbeiten.
Das grösste Highlight des Fluges aber war unser Sitznachbar Ricardo. Als wir ihm einen Kaugummi anboten, kamen wir ins Gespräch. Ricardo reist seit Jahrzehnten für seinen Job viel in der Welt umher, vor allem im asiatischen Raum. Schnell wurden Gemeinsamkeiten ausgetauscht, da ich in der selben Branche tätig war. Er wohnt mit seiner Frau in Tokio und bietet uns auch gleich an, Sie besuchen zu kommen. Danach meint er noch, falls ich mal wieder etwas Geld verdienen möchte, könnte er meine Erfahrungen im E-Commerce-Bereich in Asien sehr gut gebrauchen (an Arbeit ist zurzeit jedoch definitiv nicht zu denken). Am Ende des Fluges hat Ricardo durchgearbeitet und fragt uns ob wir mit Ihm ins Zentrum von Bangkok fahren möchten. Eigentlich sind wir ganz froh, da wir den Umgang mit Taxis und der neuen Währung noch nicht beherrschen. Es stellte sich schnell heraus, dass wir Ricardo falsch verstanden haben, es wartete nämlich eine von der Firma bezahlte Limousine mit Chauffeur auf ihn. Die nun wie in einer Verfolgungsjagd aus dem Flughafen preschte und jegliche Verkehrsregeln ignorierte. In seinem 5 Stern Hotel angekommen fragen wir, was wir Ihm dafür schuldig sind, er meint nur: „Ach das bezahlt doch alles die Firma“ und klärt uns gleich noch auf, dass wir unser Hostel bereits auf eine Nacht früher hätten buchen sollen, da die Zimmer ansonsten erst gegen 14:00 beziehbar sind, zu diesem Zeitpunkt war es 07:00 am Morgen. Ricardo möchte uns noch zum Frühstück einladen, so können wir noch etwas Zeit totschlagen und er freue sich über gute Gesellschaft. Unsere Rucksäcke bunkern wir in seinem Hotelzimmer im 22 Stock. Irgendwie schon alles etwas ungewöhnlich, wir fragen uns wo der Haken ist oder ob Ricardo noch etwas von uns will. Jedoch möchte Ricardo einfach etwas Gesellschaft und wir führen interessante Diskussionen. Das Frühstück, welches wir in einem Gourmet-Tempel zu uns nahmen, kostete 2300 Baht (zum Vergleich: unser Hostel kostet 670 Baht pro Nacht).
Was für ein tolles erstes Abenteuer. Der Start unserer Weltreise ist eindeutig geglückt.