Schon vor Beginn unserer Reise war uns klar, dass wir unterwegs auch einmal arbeiten wollen. Als wir uns schlau gemacht haben, haben wir die Plattform workaway.info gefunden. Für einen jährlichen Mitgliederbeitrag konnten wir uns ein Profil erstellen und uns auf die Suche nach Arbeit machen, meistens im Austausch gegen Kost und Logie. Bereits in Koh Lanta haben wir uns bei Tom und Joon in Chiang Mai gemeldet, die ein Hotel übernommen haben und dieses nun am umbauen sind. Sie suchen Unterstützung im Garten, bei handwerklichen Arbeiten und beim Aufbau Ihrer Webseite. Jedoch haben wir nur eine kurze Bewerbung geschrieben und Tom hat uns zurück gemeldet, dass bereits alle Plätze vergeben sind. Da uns jedoch die Beschreibung und die Bewertungen von anderen Freiwilligen so angesprochen hat, haben wir eine zweite ausführliche Bewerbung versendet und prompt die Zugabe erhalten. Was für ein Glück! Hier der Workaway-Link zu unserem ersten Host Home at Nine.

Unser neuer Arbeitsort liegt etwas ausserhalb von Chiang Mai. Wir nehmen deshalb ein Songthaew (Gruppentaxi) in Chiang Mai, und fahren für 80 Rappen eine halbe Stunde in den Süden. Alles klappt perfekt und Tom, unser Host der ursprünglich aus England kommt, holt uns an der vereinbarten Tankstelle ab und ladet uns zur Begrüssung zu einem Kaffee ein.

Kurz danach sehen wir zum ersten mal unser neues Zuhause. Das Areal ist sehr gross, das Hotel hat insgesamt 45 Räume, keiner davon ist zu diesem Zeitpunkt fertiggestellt. Beim Eingang wird am zukünftigen Café gebaut und rechts davon befindet sich ein Gebäude, dass zur Zeit als Werkstatt, später als Gallerie für Künstler genutzt werden soll. Wie bereits in den Mails erfahren, arbeitet noch ein anderes Workaway Paar hier. Brandon und Adrian begrüssen uns herzlich, die Stimmung ist gut und die Nervosität legt sich langsam. Auch Joon, die Freundin von Tom lernen wir kennen. Sie ist Thailänderin und super lieb. Unser Zimmer ist einfach, es wurde noch nicht umgebaut und entspricht einem schlichten Hotelzimmer mit eigener Dusche und WC, aber ohne Klimaanlage. Wir fühlen uns wohl.

Die Regeln sind einfach und wurden auf der Workaway Platform bereits kommuniziert. Wir müssen 3-4 Stunden am Tag und 5 Tage die Woche arbeiten und erhalten dafür das Zimmer sowie Snacks, Früchte, Kaffee und Trinkwasser als Gegenleistung. Eine Stunde nach Ankunft beginnen wir schon mit unserem ersten Job. Alle Bäume auf dem Gelände müssen mit einer Bambushecke geschützt werden. Ansonsten kann es vorkommen, dass die Bauarbeiter die Bäume beschädigen oder gar ganz entfernen (alles schon vorgekommen). Die Arbeit ist extrem anstrengend, wir sind es uns nicht gewöhnt bei 36 Grad in der Sonne zu gärtnern. Nach dem ersten umzäunten Baum erscheint Tom und stellt uns ein weiteres neues Workaway Paar vor: Joe aus England und Laure aus Frankreich. Auch sie sind an diesem Tag angekommen. Wir arbeiten noch etwas weiter und machen es uns dann im Gemeinschaftsraum bequem. Adrian und Brandon erklären uns wie der Alltag aussieht und wie und wo wir einkaufen können. Beim gemeinsamen Abendessen erzählen uns Tom und Joon, dass sie ein Pool bestellt haben und wir die nächsten Tage das Fundament dafür fertigstellen sollen. Der Pool soll bereits in 3 Tagen von Bangkok geliefert werden. Wir sind etwas skeptisch, dass der Pool, sowie Kies und Sand auch wirklich zum richtigen Zeitpunkt geliefert werden. Wir haben schon einige Geschichten gehört und auch schon selbst miterlebt, dass in Thailand nicht immer alles ganz so zuverlässig ist. Wie sich später herausstellt, sind jedoch alle Lieferungen pünktlich, der Pool kommt sogar einen Tag früher als geplant.

Die ersten Tage arbeiten wir viel und hart, wir bauen das Fundament für den Pool. Da wir wissen, je schneller wir fertig sind, desto schneller können wir in den Pool, verbringen wir zwei lange Tage mit schaufeln, messen, graben, und walzen. Zu viert mit Laure und Joe kommen wir gut voran, lachen und reden aber auch viel zusammen. Wir sind ein gutes Team angeleitet von Joe, welcher schon seine Lehre auf dem Bau absolviert hat. Als wir soweit sind den Pool tatsächlich aufzustellen, gibts eine grosse Enttäuschung: die Ecken wurden nicht mitgesendet. Zum Glück werden Sie schon am nächsten Tag von Bangkok nachgeliefert und ab da klappt alles problemlos. Seit diesem Tag baden, schwimmen, plantschen wir jeden Tag im Pool.