Nach 10 Tagen bei Home at Nine und viel geleisteter Arbeit haben wir uns mit den anderen Freiwilligen ein Auto gemietet um den höchsten Berg Thailands (2565m) zu erkunden. Da alle mit dabei sein wollten und sich die Gruppen mit Arwin und Dave aus Amerika um ein weiteres Workaway Paar vergrössert hat, reichte ein Auto nicht mehr. Joe und Laure entschieden sich deshalb, einen Scooter zu mieten. Nach zwei Stunden Fahrt erreichten wir den Gipfel des Doi Inthanon. Es war kalt und wir waren nur im T-Shirt und kurzen Hosen angereist, da wir nicht bedacht haben, dass auf dem Berg nicht wie in Chiang Mai 35 Grad sondern nur knapp 20 Grad herrschten. Dank den mitgebrachten Badetüchern und den von Dave und Arwin geliehenen Regenjacken konnten auch wir das Klima geniessen.

Rundweg beim Gipfel

Nahe dem Gipfel gibt es einen Weg, der durch den Nebelwald führt und mit Schildern über Flora und Fauna informiert. Schon nach zehn Metern befanden wir uns im neblig, feuchten Urwald, wo alles mit Moos überwachsen ist und die Geräusche und Gerüche traumhaft sind. Wir saugten die Natur in uns auf und genossen den Rundweg in vollen Zügen. Nach einer Stunde waren wir wieder am Ausgangspunkt und machten uns auf den Weg zur eigentlich geplanten Wanderung etwas weiter unterhalb des Gipfels.

Wanderung durch den Nebelwald

Wir hatten uns fest vorgenommen, alle Tourguides links liegen zu lassen und auf eigene Faust loszuziehen, jedoch ist auf diesem Wanderweg die Begleitung durch einen Guide obligatorisch. Uns wurde eine junge Einheimische zugewiesen, die nur gebrochen English spricht, jedoch wie so oft in Thailand die Situation mit einem fröhlichen Lächeln aufhellte und uns mit Bambusstöcken ausrüstete. Das Lauftempo war hoch und wir kamen schnell voran. Alle 20 Minuten machten wir einen kurzen Stop für Gruppenfotos und eine neue Schicht Anti-Mückenspray. Unser Guide weiss genau an welchen Stellen die besten Fotos gelingen und der Nebelwald zeigte sich von seiner besten Seite. Wir sahen viele Insekten und Vögel und genossen die kühleren Temperaturen. Nach eineinhalb Stunden erreichten wir einen Abschnitt, welcher immer wieder durch Brände gezeichnet ist. Dort stieg die Temperatur auch merklich an. Eine grössere Pause machten wir dann bei einer Aussichtsplattform. Mit dem hochsteigenden Nebel wirkte das Ganze mystisch, als würden die Leute auf der Platform schweben. Zur Stärkung wurden uns von unserem Guide Früchte offeriert, welche sie direkt aus dem Nebelwald pflückte: leckere Physalis und eine uns unbekannte grüne Frucht, welche nach Limette schmeckte. Zum Abschluss der Wanderung genossen wir noch einen tollen Blick auf die beiden Tempel des Doi Inthanon.

Tempelbesuch

Nachdem wir zu Mittag gegessen haben, wollten wir uns die Tempel, welche wir auf der Wanderung gesehen haben noch aus der Nähe anschauen. Die beiden Tempel wurden jeweils zum 60. Geburtstag für den König im Jahr 1987 und die Königin im Jahr 1992 gebaut. Rot-bräunlich für den König, in violett-Tönen für seine Gattin und beide sind umgeben von wunderschönen, üppigen Blumengärten.

Wasserfälle

Bereits auf dem Hinweg sind uns diverse Schilder zu Wasserfällen aufgefallen. Also machten wir uns auf den Weg zum nächstgelegensten und mussten vom Parkplatz keine zehn Minuten gehen um davor zu stehen. Nach den vielen Leuten beim Tempel genossen wir die Ruhe und Natur sehr. Da dieser jedoch nicht badetauglich war, entschieden wir uns zu einem weiteren Wasserfall zu fahren. Nach einer holprigen, halbstündigen Autofahrt erreichten wir den Einstieg zum Mae Pan Wasserfall, mit 100 Metern der höchste Chiang Mais. Nach einer kurzen Wanderung durch den Dschungel standen wir davor, einiges imposanter als der andere und auch dieses Mal waren wir völlig alleine dort. Schnell die Badesachen angezogen und schon kühlten wir uns im erstaunlich tiefen Becken ab. Umschwirrt von diversen Schmetterlingen machten wir eine lange Pause und haben die Macht des Wassers auf uns wirken lassen. Ein schöner Abschluss eines tollen Tages.