An unserem ersten Wochenende bei Tom und Joon von Home at Nine stand thailändisches Neujahr auf dem Programm. Vom 13.-15. April feierten die Einheimischen den Start ins neue Jahr 2561. Und dies zelebrierten Sie vor allem mit gigantischen Wasserpartys. Drei Tage lang wurde überall auf den Strassen mit Wasser gespritzt, ganze Familien standen am Strassenrand ausgerüstet mit Eimern voll Wasser und beschmissen jeden Verkehrsteilnehmer damit, ob zu Fuss, auf dem Roller oder im Auto. Zudem wurde vieles mit farbigen Bändern geschmückt: Restaurants, Tempel, Häuser und Strassen.

Tempelbesuch mit Gaben

Am Freitagnachmittag besuchten wir alle zusammen den Dorftempel. Da Joon gläubige Buddhistin ist, führte Sie uns in die Tradition ihrer Religion ein. Wir kauften einen Kessel voller Sand, farbige Bänder und Gaben für die Mönche und platzierten diese dort. Die Stimmung war ganz friedlich und es war sehr spannend, diese buddhistische Tradition mitzuerleben.

Am Abend fuhren wir zu einem befreundeten Paar in der Nähe und haben alle zusammen gegessen, genug getrunken und gefeiert.

Am nächsten Morgen haben wir gearbeitet und sind am Nachmittag zusammen einkaufen gegangen. Auf dem Weg wurden wir Zeugen von vielen Wasserschlachten zwischen Leuten auf Trucks und solchen, die am Strassenrand standen. Also haben auch wir unsere Wasserflaschen gezückt und einige Leute angespritzt. Es war echt witzig, aber auch ein wenig unfair, da wir danach einfach wieder die Fenster des Autos schliessen konnten.

Wasserschlacht in der Stadt

Für den nächsten Tag haben wir geplant, nach Chiang Mai in die Stadt zu fahren, da dort noch viel mehr los sein soll. Als wir mit dem Gemeinschaftstaxi im Stadtkern ankamen, trauten wir unseren Augen nicht. Überall am Strassenrand standen Leute mit Wasserpistolen und Eimern bewaffnet und riesige Tanks hinten auf den Trucks, oft mit Eis drin um das Wasser so richtig runterzukühlen. Schon nach einigen Minuten waren wir pflotschnass, da Farangs (Ausländer) ein gern gesehenes Ziel sind. Also haben wir unsere mitgebrachten Wasserpistolen gefüllt und uns verteidigt. Einige Strassen weiter standen sich hunderte Leute gegenüber und alle vorbeifahrenden Roller oder Trucks wurden total gewässert. War kein Fahrzeug in Sicht hat man sich gegenseitig bis auf die Unterwäsche bespritzt. Zum Glück standen überall grosse Wassertonnen zum befüllen unserer Wasserpistolen bereit. Und da es über 35 Grad warm war, waren die Abkühlungen sehr angenehm. Diese Erfahrung war echt unvergleichlich und hat so viel Spass gemacht. Wir haben bevor wir die Workaway-Zusage bekamen, oft darüber gesprochen, ob es sich lohnt für Songkran länger in Thailand zu bleiben, und sind uns nun absolut einig: Ganz klar ja! Natürlich hatte es doppelt Spass gemacht in einer Gruppe mit so tollen Leuten unterwegs zu sein.

Abschlussfeier mit den Einheimischen vom Dorf

Für den Abend wurden wir von den einheimischen Nachbarn eingeladen, an die Dorffeier zu kommen. Als wir um sieben Uhr dort auftauchten, waren die meisten Anwesenden schon sehr angetrunken und haben zusammen getanzt, getrommelt und rumgetorkelt. Wir wurden sofort eingebunden mit Ihnen zu tanzen und eingeladen selbst gemachten, hochprozentigen Reiswein zu trinken. Die Stimmung war lustig, aber auch ein wenig komisch für uns, da wir alle nüchtern diesem Treiben beiwohnten. Auf einmal herrschte Aufbruchstimmung und ein riesiger goldener Ast mit Gabelung wurde auf einen Traktor geladen und alle folgten diesem eine Nebenstrasse runter. Im Takt dazu wurde weiter getrommelt, gesungen, auf Klangschalen gespielt und getanzt. Natürlich wurden die Leute in der Umgebung aufmerksam auf unseren Umzug und wir wurden wieder nass gespritzt. Beim Tempel angekommen, durften wir an der kurzen Abendmesse teilnehmen welche von einem Mönch geleitet wurde. Danach wurde der goldene Ast als Unterstützung für den heiligen Baum vor dem Tempel aufgestellt. Und wir bei allem mittendrin. Dieses unglaublich authentische Erlebnis werden wir niemals vergessen.