Achtung, dies ist ein reiner Food-Blog! 😀
Wie im Blog über Chiang Mai angekündet, kommt hier unser Bericht über den besuchten veganen Kochkurs.
Uns war klar, dass wir einen vegetarischen Kurs besuchen wollten, um danach mindestens einige der vielen leckeren thailändischen Spezialitäten selber kochen zu können. Nach kurzer Recherche hatten wir noch zwei Kochschulen übrig, welche uns angesprochen haben. Doch wie immer ist es schwierig zu entscheiden, deshalb wollten wir uns selbst ein Bild davon machen und haben die eine, welches auch ein Restaurant ist, noch am selben Tag besucht.
Das Ambiente des Morning Glorys, sowie der schweigsamste Kellner überhaupt hat uns nicht sofort überzeugt. Er hat uns die Karte gebracht und einen Zettel, um selbst aufzuschreiben, was wir bestellen möchten und kein Wort zu viel geredet. Doch das Essen war fantastisch, sehr frisch und hübsch zubereitet. Also haben wir wegen den Kochkursen nachgefragt und da kam dann die Besitzerin und Köchin Diana und erklärte uns alles. Sie ist das absolute Gegenteil, gesprächig, offen, fast ein wenig quirrlig, auf jeden Fall sehr sympathisch. So haben wir uns kurzerhand gleich für den nächsten Tag angemeldet.
Um neun Uhr gings los und wir lernten die anderen drei Teilnehmerinnen kennen. Als erstes haben wir zwei frische Currypasten im Mörser zubereitet. Da sich eine der Teilnehmerinnen vegan ernährt, haben wir alles auch so zubereitet. Was uns aber erst kurz vor Schluss bewusst wurde, dass die verschiedenen Gerichte nicht nur vegetarisch waren. Fast immer werden Currypasten hier in Thailand mit Garnelen oder Fischsauce zubereitet. Wir haben nur wenige, aber alles frische und eben vegane Zutaten verwendet. Diese Pasten werden in verschiedenen Gerichten als Basis verwendet und sind im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar.
Auch die wichtige Magicsauce haben wir noch rasch gemischt. Sojasauce, frische Chili, Knobli, Limettensaft, Frühlingszwiebeln und Koriander zusammen und fertig. Und für so vieles verwendbar. Die gehört jetzt schon in unser Stamm-Kochsortiment.
Danach gingen wir alle Zusammen auf den Markt und Diana hat uns viel verschiedenen Gewürze, Gemüsesorten, Tofuprodukte sowie Zubereitungsarten gezeigt. Und uns einige Leckereien probieren lassen.
Wieder zurück im Restaurant haben wir angefangen zu schnipseln und Diana hat uns einige Tips und Tricks erklärt und gezeigt. Auch ich konnte davon profitieren, obwohl ich im letzten Jahr selbst einige vegetarische und vegane Kochkurse mit meiner Kochkurspartnerin Béatrice Chiari von vegikochkurse.ch durchführen durfte.
Nach dem dämpfen von Kartoffel und Kürbis in einem ‚Strohhut‘ gings dann richtig los und wir haben die ersten Gerichte zubereitet. Verschiedene Variationen Kürbissuppe, Aufstriche und vor allem der Kürbis-Hummus war unglaublich lecker.
Weiter gings mit selbstgemachten Frühlingsrollen und Erdnusssauce. Und dann natürlich die Klassiker der thailändischen Küche wie Pad Thai, Stir-Fry mit Ingwer sowie Cashews und Fried Rice. Uns erstaunte es sehr, wie schnell wir die Gerichte zubereiten konnten. Die Gemüsebasis ist immer die selbe, dann wird mit den 4S gewürzt: salzig, sauer, süss und scharf.
Nachdem wir die jeweiligen Gerichte fertig gekocht haben, sind wir zusammen gesessen und haben geschlemmt. Dabei sind wir die Rezepte nochmals theoretisch durchgegangen und konnten persönliche Hinweise ergänzen, sodass wir diese auch schriftlich haben, um diese dann selbst kochen zu können.
Weiter gings mit den Suppen, da haben wir uns vor allem drauf gefreut. Wir beide lieben Suppen und haben die typischen wie die scharfe Tom Yum und die cremige Tom Kha mit Kokosmilch schon einige Male bestellt. Auf gleicher Gemüsebasis mit viel Kefir-Limettenblättern, Zitronengras, Galgant und co haben wir fünf verschiedene Suppen gezaubert. Ob mit Thai Basilikum, Limettensaft, Kokosmilch oder Currypaste verfeinert: eine war leckerer als die andere. Es war wirklich schwierig nicht zu viel davon zu essen, da wir wussten, jetzt kommen noch die Currys und für den Dessert sollte auch noch Platz sein.
Für die Currys konnten wir dann unserer selbsthergestellten Currypasten verwenden. Das grüne haben wir auch schon nachgekocht und es war himmlisch gut. Erstaunlich wie einfach, aber doch so frisch und lecker viele der Gerichte sind.
Eines der bekanntesten Gerichte, welches hier in Thailand an fast jedem Strassenrand angeboten wird, ist der Papaya-Salat aus den grünen, unreifen Früchten. Leider beinahe immer mit Fischsauce und Garnelen zubereitet. Wir haben eine vegane Alternative zubereitet und diese war echt hervorragend.
Als Abschluss haben wir noch Sticky Reis mit Früchten gekocht. Doch da wir beide keine grossen Dessert-Fans sind, war dies für uns nicht sehr spektakulär. Wohl auch weil wir uns schon längst völlig überessen haben und nach so vielen Infos auch nicht mehr wirklich aufnahmefähig waren.
Bei den Kochkursen, welche Béatrice und ich in Zürich angeboten haben, war es uns sehr wichtig, dass jeder Teilnehmer jedes Gericht auch wirklich selber kocht und nicht nur einige Komponenten des Menüs. Dies war hier bei so einer Dichte an verschiedenen Gerichten natürlich nicht möglich. Aber wir haben trotzdem sehr viel gelernt und haben ja jetzt alle Rezepte auf Papier, um diese selber im aller Ruhe nachzukochen.
Nach dem Kurs sind wir mit den anderen Teilnehmerinnen noch etwas trinken gegangen. Eine davon, Véronique wohnt doch tatsächlich an der selben Strasse in Altstetten, an der ich meine erste WG mit einer Freundin hatte. Mit Véronique sind wir auch einen Tag später nochmals essen gegangen und haben noch immer Kontakt. Alles in allem ein echt toller Tag, wenn auch sehr intensiv..